Volksschule Rannersdorf - Chronik

Abschrift vom Jahr 1965 aus der Chronik :
100 JAHRE VOLKSSCHULE IN RANNERSDORF

Wie aus der Rannersdorfer Chronik des Herrn Johann ABLEIDINGER, ehem. Bürgermeister von Schwechat, zu entnehmen ist, gehörte die Gemeinde Ranneresdorf zur Pfarre Klein Schwechat mit der Pfarrschule in der Wienerstraße Nr.13. Im ersten Türkenkrieg im Jahre 1529 wurde der Pfarrhof und die Kirche eingeäschert und nicht mehr aufgebaut. Die Brandstätte wurde verkauft.
Die Pfarre und die Schule wurde im Jahre 1560 mit der Pfarre Groß Schwechat vereinigt. Seit dieser Zeit war auch unser Ort dort eingeschult. Das Schulwesen der damaligen Zeit war im schlechten Zustand, besonders im Viertel unter dem Wienerwald. Im Konzil von Trient (1545 1563) wurde den Bischöfen ans Herz gelegt, Sorge zu tragen, daß die Kinder in allen Pfarren wenigstens in Grundwahrheiten des Glaubens fleißig unterrichtet werden. Die Organisation der Volksschule nach einheitlichem System ist der Kaiserin Maria Theresia zuzuschreiben.
Bis 1864 wurde der Unterricht, obwohl 3 Klassen bestanden, in zwei Klassenzimmern erteil:. Da in jeder Klasse 120 bis 170 Schulkinder waren, entschloß man sich neues Schulhaus zu bauen (für Schwechat, Alt und Neukettenhof, Rannersdorf und Kledering). Bei den folgenden Verhandlungen erklärten die Vertreter von Rannersdorf, sich von der Schwechater Schule zu trennen und in Rannersdorf ihre eigene Schule zu bauen.
Im März des Jahres 1865 wurde der Bau der Schule für zwei Klassen begon nen und in Juli des gleichen Jahres vollendet. Am 30. Juli 1865 fand die feierliche Einweihung durch eine vom Dechant Anton Malina von Fischamend zelebrierte Messe statt.
Als erster Schulleiter begann im Jahre 1865 Mathäus Steinschaden seine Tätigkeit. Der Unterricht war halbtägig: in der 2. Klasse vormittags, in der 1. Klasse nachmittags. Auch die Kinder von Kledering waren in Rannersdorf eingeschult.
Durch die wachsende Schülerzahl bedingt, wurde am 5.Sept.1878 mit einem Zubau begonnen. Im Jahre 1880 wurde der Schulhof, zu einem Turnplatz hergerichtet und eine kleine Baumschule angelegt. Am 15.Sept.1883 nahm die Schuljugend an einer Feldmesse teil, welche am sogenannten Kugelkreuz in Schwechat zur Erinnerung der Türkenbefreiung Wiens gefeiert wurde.
Am 5.Okt.1880 verließ der Schulleiter Mathäus Steinschaden die Schule. An seine Stelle trat Johann Lehner. Seit 1879/80 wird in der Schulchronik nichts mehr von einer Einschulung Klederings erwähnt. 1891 wurde die bisherig zweiklassig geführte Schule auf drei Klassen erweitert.
Im Jahre 1908/09 wurden vier neue Klassen erbaut. Den Baugrund stellte die Gemeinde Wien kostenlos zur Verfügung. Am 10.Juli 1909 erfolgte die feierliche Einweihung durch Pfarrer Riedling von Schwechat.
In der schweren Zeit des ersten Weltkrieges nahmen das Lehrpersonal und die Schüler viele zusätzliche Verpflichtungen auf sich, wie Kriegsfürsorge, Erhebung der Mehl und Getreidevorräte, Ausgabe der Brotkarten, Kriegsmetallsammlung und ähnliches.
Vom Jahre 1921 an wurden die Lehrmittel vom Betriebsrat des Brauhauses der Stadt Wien der Schule zur Verfügung gestellt. 1931 wurde die Schule wieder renoviert. Der Lehrkörper bestand in diesen Jahren aus Oberlehrer Anton Bayer und den Lehrern Theodor Bauer, Rudolf Leithner, Gustav Schwede, Leopold Hörler, Regina Nickel und Anna Nancke. Der katholische Religionslehrer war Ludwig Danninger, den evangelischen Religionsunterricht erteilte Grete Haberfellner. Dr. Wiltschke wirkte als Schularzt.
Seit diesen Jahren haben sich keine grundlegenden baulichen Änderungen in unserer Schule ergeben. Zur Zeit wird die Schule vierklassig geführt; im Schuljahr 1962/63 waren noch fünf Klassen. Die Schulchronik seit 1865 bis zum heutigen Tag geführt enthält viele interessanten Einzelheiten über die Geschichte der Schule. Ein Bild des ersten Lehrers und sein Anstellungsdekret kann derzeit in der 3. Klasse besichtigt werden.
Unser Dank gilt allen Lehrern, die in unserer Schule gewirkt haben und wirken, und zum hundertsten Geburtstag wünschen wir, daß die Rannersdorfer Schule auch in der Zukunft ihre wichtige Aufgabe mit Gottes Hilfe erfülle.

Die alten Ortsbezeichnungen

Die alten Ortsbezeichnungen von Schwechat und seinen Katastralgemeinden
(Nach dem "Historischen Ortsnamenbuch von Niederösterreich" verfaßt von Heinrich Weigl)

Kledering: 1330: Gletarn, 1341: Cletorn, 1346: Gletarn, 1352: Gletten, 1451: Gletarn, 1536: Gletarn (öd! Nach der ersten Türkenbelagerung verwüstet und menschenleer), 1541: Gletterin (öd!), 1553: Gletarn, 1558: Glettarn, öd und ungepaut, 1632: Gletring, 1668: Khledering.

Mannswörth: 1058: Mandeswerde, ca. 1120/25: Mantsuuerde, 1147: Mansuuerde, 1147/67: de Manneswerde, 1217: Manneswerde, 1234: de Manswerde, 1250/60: Manneswêrt, ecclessia in, 1301: Mannswerd, ecclesia parrochialis (Pfarrkirche - damals auch für Schwechat), 1347: Mannswerd, 1359: Manswerde, 1394: Manswert, 1415: Monswerd.

Rannersdorf: ca. 1140: Regnhartsdorf, 1291: Reinhartsdorf bei der Lisnich, 1356: Renhartstorf, 1382: Ranharczdorf auf der Swechent, 1412: Renhestorff, 1447: Renestorf. - Zum Personennamen Reginhart.

Schwechat: 1034/41: flumen Svchant, 1058: Svechant, Fluß!, 1072/91: Suechant, 1114: de Svechanta, 1120/30: Suehchanti, (1136) recte (Der Fluß wurde vor 1236 Swechant geschrieben) vor 1236 rivus Swechant, 1162: Swechant, (ca. 1166) recte vor 1236 rivus Swechant, 1186/92: de Swechint, 1186/92: Suechan, 1200: Swechent, 1267: Swechent, 1376: Swechent, 1415: Swechent, 1529: Swechhat, verprent (Nach der ersten Türkenbelagerung ausgebrannt und verwüstet.), 1548: Schwechat.
"Die Stinkende" (mittelhochdeutsch - swechen - stinken). Wegen der Schwefelquellen von Baden.

Aus dem
Heimatbuch Schwechat 1985.

Blunzengröstel

Das Rezept für das Blunzngröstl stammt von Brigitte Bomer,
früher Fleischhauerei Alfred Bomer, Brauhausstraße 47, 2320 Schwechat-Rannersdorf.
Die namensgebende Zutat, die "Hausmacher Blutwurst", stammt aus der hauseigenen Produktion und ist mehrfach ausgezeichnet, wie auch viele weitere Produkte der Fleischhauerei Alfred Bomer national und internationale Auszeichnungen erhielten.
Wenn man bedenkt, dass eine Blutwurst (oder "Blunzn") aus Blut, Speck, Semmeln und Gewürzen hergestellt wird, kann man sich nur schwer vorstellen, wie gut eine Blunzn sein kann. Blunzngröstl zählt zur herzhaften Hausmannskost.

Zutaten (für vier Personen): 500 g Blutwurst, 1 Zwiebel, 400 g festkochende Kartoffeln, 1 EL Schweineschmalz zum Braten, 2 EL geriebener Kren, etwas Salz und Pfeffer.

Zubereitung:Blutwurst schälen und in Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Kartoffeln waschen und weich kochen. Anschließend schälen und in Scheiben schneiden. Zwiebel halbieren und klein schneiden. In einer großen Pfanne Fett erhitzen. Zwiebel anschwitzen lassen und Kartoffeln dazu geben und anrösten lassen. Blutwurst beigeben und scharf anbraten.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Blunzengröstel auf vorgewärmten Tellern anrichten.
Frisch geriebenen Krenn darüberstreuen.

Tipp 1: Besonders gut schmeckt dazu ein mit Kernöl marinierter Vogerlsalat.

Tipp 2: Blutwurst gebacken mit grünem Salat.

Tipp 3: Eine weitere Variation des Blunzengröstl wäre die Zubereitung mit einer der neuen Blunznspezialitäten des Hauses Bomer, der Knoblauch- oder der Pfefferblunzn.

Tipp 4: Auch probierenswert ist kalte Blunzn, mit frisch geriebenem Kren, Senf und Schwarzbrot.

Guten Appetit!

Aus der Zeitung Ganz Schwechat ...